Viele Hautärzte schätzen, dass nahezu jeder dritte Erwachsene unter trockener Haut leidet. Ältere Menschen sind häufiger betroffen als jüngere und im Winter treten die Symptome oftmals stärker auf als im Sommer. Charakteristisch für eine trockene Haut sind Spannungsgefühle, die sich nach der Gesichtsreinigung oder nach dem Duschen noch verstärken. Je nach Schwere kann die Haut schuppig sein und raue Partien haben, es treten Rötungen auf und die Haut beginnt zu jucken.
Die Folgen sind neben dem Verlust des Wohlbefindens auch eine steigende Gefahr für Hauterkrankungen. Es ist daher wichtig, die richtige Pflege zu wählen. Eine Lotion für trockene Haut versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und sorgt für die Regeneration der natürlichen Hautbarriere. Pflegeprodukte aus der Apotheke sind immer eine gute Wahl. Doch auch hier gibt es Unterschiede bei den Inhaltsstoffen. Es ist daher wichtig, sich vor der Anwendung über die Wirkungsweisen zu informieren.
Was ist trockene Haut?
Die Haut verfügt über eine natürliche Barriere. Es handelt sich um eine Hornschicht, die an eine Mauer erinnert. Die einzelnen Bausteine werden durch einen Mörtel zusammengehalten, der bei der Haut aus Lipiden besteht. Ist das Mauerwerk nicht intakt, so kann Feuchtigkeit nach außen dringen. Die Haut ist natürlich ein viel komplexeres System, aber das Prinzip ist ähnlich. Ist die Hautbarriere gestört, so kann die Feuchtigkeit nicht in der Haut gehalten werden. Gleichzeitig steht die Haut offen für Keime und Erreger, die Krankheiten auslösen können. Das Ziel einer guten Pflege lautet, die Haut mit reichlich Feuchtigkeit zu versorgen und gleichzeitig die Hautbarriere zu stärken. Feuchtigkeit und Lipide sind daher zwei wichtige Inhaltsstoffe.
Ursachen für trockene Haut
Der Winter ist eine große Belastungsprobe für Menschen mit trockener Haut. In der kalten Jahreszeit kommen gleich mehrere Auslöser zusammen. Trockene Heizungsluft, die Haut produziert weniger Talg und versucht die Körpertemperatur zu regulieren. Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße der oberen Hautschicht zusammen, um den Wärmeverlust zu verringern. Die Folge ist eine schlecht durchblutete Haut, die mit weniger Nährstoffen versorgt wird als im Sommer. Dies hat Auswirkungen auf die Regenerationsintervalle der Haut. Die Haut sieht fahl, weiß und schuppig aus und neigt zur Faltenbildung. Verstärkt wird dieser Prozess der Austrocknung durch eine falsche Pflege.
Langes heißes Duschen mit Produkten, die nicht sanft zur Haut sind und fehlendes Eincremen setzen der Haut zu. Trockene Haut kann allerdings auch die Folge von Krankheiten sein, von einer unausgewogenen Ernährung herführen oder durch häufigen Kontakt mit Haut schädigenden Substanzen auftreten. Der natürliche Alterungsprozess, in dessen Verlauf die Haut dünner wird und die Eigenschaft verliert, Feuchtigkeit zu speichern, ist ebenfalls eine Ursache.
Fett und Feuchtigkeit
Hyaluronsäure ist das Wundermittel der Kosmetikindustrie. Der Mehrfachzucker hat die Eigenschaft, Feuchtigkeit in der Haut zu speichern. Seine Wirkungsweise ist dermatologisch bestätigt. Hyaluronsäure ist ein wichtiger Inhaltsstoff für die Pflege trockener Haut, da die Haut unterstützt wird, Feuchtigkeit in der Haut zu halten. Gleichzeitig werden die Trockenheitsfältchen gemildert, die typisch für den Hauttyp sind. Urea, auch als Harnstoff bekannt, unterstützt die Haut ebenfalls bei der Bindung von Feuchtigkeit. Gleichzeitig hat Urea eine hornhautlösende Wirkung.
In vielen Produkten sind Inhaltsstoffe mit Peeling-Effekt enthalten. Sanfte Säuren aus der Milch oder Salicylsäure lösen sanft die verhornte obere Hautschicht. Die Haut wird geglättet und die Schuppen von rauen Stellen entfernt. Die Haut wird streichelzart und das Wohlgefühl erhöht sich. Gleichzeitig kann die Haut die Pflegestoffe besser aufnehmen. Lipide stärken die Hautbarriere. Ceramide sind körpereigene Fette, die im natürlichen Hautschutz enthalten sind. Es können allerdings auch reine Öle, wie zum Beispiel Arganöl oder Mandelöl verwendet werden.
Lotion, Öl oder Creme
Die Produktpalette für die Pflege trockener Haut ist vielfältig. Neben der klassischen Body-Creme sind auch Öle und leichte Lotionen erhältlich. Die Rezepturen unterscheiden sich nicht nur in der Konsistenz, sondern auch im Fettgehalt. Körperöle enthalten das meiste Fett. Reine Öle ziehen allerdings schlecht ein und hinterlassen häufig einen unangenehmen Film. Sie sind jedoch sehr reichhaltig und daher sind hochwertige Pflanzenöle eine Wohltat gegen das Spannungsgefühl. Am besten werden Öle auf die noch feuchte Haut aufgetragen und sanft einmassiert.
Die Restfeuchte nach dem Duschen ist ein Feuchtigkeits-Schub für die Haut. Cremes enthalten je nach Formulierung einen Wasseranteil, der immer höher ist als bei einer Lotion. Eine Creme hat eine festere Konsistenz und benötigt eine längere Zeit, um in die Haut einzuziehen. Eine Lotion zieht dank ihres Wasseranteils schnell in die Haut ein und versorgt die Haut mit viel Feuchtigkeit. Der Fettanteil ist geringer als bei einer Creme.
Die richtige Pflege finden
Als Faustregel gilt, je trockener die Haut ist, desto höher sollte der Fettanteil in der Pflege sein. Entscheidend ist jedoch auch das persönliche Empfinden. Im Extremfall sollte ein Dermatologe zu Rate gezogen werden. Es hilft der Haut nicht, wenn ein hochwertiges Produkt gekauft wird und es nicht angewendet wird, weil es nicht angenehm ist. Eine leichte Lotion und kleine Veränderungen im Alltag können ebenfalls wirkungsvoll sein. Etwas kälter Duschen, weniger Duschgel und ausreichend Trinken lassen sich leicht realisieren.