Nageldesign ist ein Bereich, in welchem man sich ohne Ausbildung selbstständig machen kann. Deshalb ist dies für viele eine interessante Möglichkeit, damit den eigenen Lebensunterhalt verdienen zu können. Oft haben die Betreiberinnen eine Ausbildung im kosmetischen Bereich oder das Friseurhandwerk erlernt. Doch dies ist absolut nicht erforderlich.
Als Nageldesignerin kann man erfolgreich sein, wenn man eine gute Leistung zu günstigen Konditionen bietet. Im Folgenden wird erklärt, was man alles über die Selbstständigkeit als Nageldesignerin wissen sollte. Welche Behördengänge nötig sind und was man letztendlich benötigt, um sich selbstständig zu machen.
Das eigene Gewerbe – Der erste Schritt in die Selbstständigkeit als Nageldesignerin
Wer sich selbstständig machen will, muss zunächst sein Gewerbe anmelden. Dies ist recht einfach. Man besucht das Ordnungsamt seiner Gemeinde und zahlt für die Gewerbeanmeldung einmalig 20 Euro. Schon erhält man seinen Gewerbenachweis und ist selbstständig. Dieser Nachweis ist sehr wichtig. Diesen sollte man gut aufheben. Er ermöglicht es zum Beispiel, im Großhandel Produkte, die man benötigt, günstiger zu bestellen.
Die Örtlichkeit
Wer sich als Nageldesignerin selbstständig machen möchte, sollte sich im Vorfeld Gedanken über die Arbeitsstätte machen. Einige betreiben ein eigenes Nagelstudio von zu Hause aus. Andere mieten eine geeignete Räumlichkeit für ihr Vorhaben. Ersteres hat den Vorteil, dass keine zusätzlichen Kosten für die Miete entstehen. Doch eine Hürde ist hier unbedingt zu bedenken. Mit dem Bauamt der Gemeinde muss zunächst abgeklärt werden, ob überhaupt ein derartiges Gewerbe im eigenen Haus gemäß Bebauungsplan erlaubt ist.
Gegebenenfalls muss man zunächst eine Genehmigung über den örtlichen Stadtrat erwirken. Zudem sind auch sämtliche Auflagen des Amtes zu beachten. So gibt es beispielsweise unter Umständen bestimmte Brandschutzbestimmungen, Hygienebestimmungen und Forderungen, dass genügend Parkflächen für die Kundschaft bereitgehalten werden müssen. Auf alle Fälle sollte man all diese Dinge im Vorfeld erfragen, um nicht anschließend eine böse Überraschung zu erleben.
Die Buchführung – eine lästige Aufgabe
Wer Geld mit der Selbstständigkeit verdienen möchte, muss zwangsläufig über die Einnahmen und Ausgaben Buch führen. Das Finanzamt möchte schließlich wissen, wie viel Gewinn (oder schlimmstenfalls auch Verlust) das Gewerbe generiert. Wer nun denkt, sich einfach im Bereich Nageldesign selbstständig zu machen, von diesen Dingen aber keinerlei Ahnung hat, sollte sich zunächst damit beschäftigen. Er sollte entweder die grundlegenden Dinge der Buchführung erlernen oder jemanden haben, der das für ihn (kostengünstig) erledigt.
Solange man noch geringe Umsätze hat, reicht meist eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung aus. Sobald man umsatzsteuer- oder gewerbesteuerpflichtig ist, wird es allerdings komplizierter. Das Talent, Nägel designen zu können, reicht leider für die Selbstständigkeit alleine nicht aus. Ein eigenes Gewerbe bedeutet viel Arbeit neben der eigentlichen Kerntätigkeit, er man nachgehen möchte. Das sollte jedem, der sich selbstständig machen möchte, bewusst sein.
Das Know-How
Ohne Wissen geht nichts. Wer sich als Nageldesignerin selbstständig machen möchte, sollte zumindest in diesem Bereich einige Erfahrung haben. Man kann alles Wissenswerte selbstständig erlernen. Letztendlich ist Erfahrung das A und O. Idealerweise sollte man ein paar Kurse in diesem Bereich belegen, die zudem nach erfolgreicher Teilnahme durch Zertifikate belegen, dass man Ahnung vom Nageldesign hat. Solche Zertifikate schaffen auch bei der potenziellen Kundschaft deutlich schneller Vertrauen, wenn sie gut sichtbar in der Betriebsstätte an den Wänden hängen. Schließlich möchte die Kundschaft wissen, wo man das Handwerk erlernt hat. Wer keinerlei Nachweise hat, hat es umso schwerer.
Die Kalkulation
Wer sich als Nageldesignerin selbstständig machen möchte, sollte auch im Vorfeld eine Kalkulation durchführen, zu welchen Preisen welche Leistungen angeboten werden sollen. Der Markt ist diesbezüglich in Deutschland durch die vielen Nagelstudios in Händen chinesischer Mitbürger mit Dumpingpreisen sehr umkämpft. Deshalb ist es nicht ganz einfach, in diesem Bereich Fuß zu fassen. Wer hier seine Leistung zu deutlich höheren Preisen als die Konkurrenz anbietet, hat es wesentlich schwieriger, Kunden zu generieren. Auch ist es wichtig, dass man für die Materialien passende Großhändler findet, die diese zu akzeptablen Preisen liefern können.
Die Materialien
Wer sich als Nageldesignerin selbstständig machen möchte, sollte sich auch im Vorfeld genaue Gedanken machen, welche Geräte und Materialien alle benötigt werden. All diese Dinge kann man dann natürlich aus Ausgaben in der Buchführung berücksichtigen. Sie mindern damit den Gewinn und führen zu geringeren Steuerzahlungen. Alle Quittungen über die Einkäufe sollte man sorgfältig aufbewahren. Spezielle Wirtschaftsgüter, die mehrere 100 Euro in der Anschaffung kosten, müssen unter Umständen über mehrere Jahre abgeschrieben werden.
Fazit
Wer denkt, es ist sehr einfach, sich als Nageldesignerin selbstständig zu machen, hast zwar grundsätzlich recht, kann aber eine böse Überraschung erleben. Auch wenn die Hürden zur Selbstständigkeit in diesem Bereich zwar sehr gering sind und keine spezielle Ausbildung erforderlich ist, so gibt es dennoch eine ganze Menge an Stolpersteinen, die zunächst aus dem Weg geräumt werden sollten. Eine Selbstständigkeit, ganz egal in welchem Bereich, sollte immer gut geplant und durchdacht sein. Man hat noch viele weitere Aufgaben, wie zum Beispiel die lästige Buchführung, zu erledigen.