Während in der westlichen Welt schon seit Jahrzehnten diverse Kunststoffe in der Lebensmittelindustrie verwendet werden, haben die Menschen in Südost-Asien noch lange ökologische Verpackungsmittel verwendet. So wurden vielerlei Snacks für unterwegs einfach in ein frisches Bananenblatt gewickelt, welches dann ganz einfach auf dem Kompost verrottet.
Auch als Wegwerfteller hat sich das Bananenblatt in vielen Teilen Asiens großer Beliebtheit erfreut. In vielen europäischen Ländern wird vermehrt auf Umweltschutz gesetzt, in Asien sieht der Trend diesbezüglich aber leider ganz anders aus.
Kunststoffrecycling könnte in Asien zum Problem werden
Warum es für die Natur nicht gut sein kann, dass immer mehr Asiaten bezüglich der Verpackung von Naturfasern auf künstliche Umhüllungen setzen, kann man auch auf www.rct-online.de/magazin/recycling-von-kunststoffen/ nachlesen. Insbesondere die verschiedenen Arten des Kunststoffrecyclings werden in dem verlinkten Beitrag genauer erklärt. Ein großer Nachteil von Plastikverpackungen liegt darin, dass diese oftmals rücksichtslos in der Natur entsorgt werden.
So können kleinste Kunststoffpartikel mit dem Grundwasser in die Meere gelangen. Auch über das Abwasser wird zunehmend Plastik entsorgt, welches sich beispielsweise in Baby-Reinigungstüchern verbirgt. Aber auch kunststoffhaltige Damen-Hygieneartikel landen immer wieder im Toilettenbecken, anstatt wie ursprünglich angedacht, separat über den Restmüll oder besser noch die Gelbe Tonne entsorgt zu werden.
Warum ist Kleinstplastik im Meer überhaupt gefährlich?
Die Weltmeere stecken voller Leben, selbst in tiefen Regionen ohne Sonnenschein trotzt das Leben den widrigsten Bedingungen. Gelangen nun industriell gefertigte Kunststoffe ins Meer, werden diese nicht einfach so zersetzt. Ein Joghurtbecher braucht zum Beispiel mehr als 50 Jahre, bis er sich in der Natur durch die Witterung zersetzt hat. Im Vergleich dazu dauert das bei einem Apfel nur wenige Tage.
Da das für die Lebensmittelindustrie verwendete Plastik überaus robust ist, verrottet es auch im salzigen Meerwasser nicht schneller. Dort trägt vielmehr die Wellenbewegung dazu bei, dass sich Kunststoffe in ihre einzelnen Bestandteile aufspalten können. Werden diese versehentlich von den Meereslebewesen gefressen, können sie davon krank werden oder sogar sterben. Eine weitere große Gefahr geht von Plastikgebinden aus, in welchen sich auch Vögel verfangen können, die im Meer nach Fischen tauchen.
Kunststoff aus dem Meer kann auch in unser Trinkwasser gelangen
Längst sind Mikroplastikpartikel auch im Verdauungstrakt des Menschen nachweisbar. Das Problem daran, ist im menschlichen Organismus dasselbe wie beim Tier: Die meisten Plastikreste können eine Krebserkrankung begünstigen. Künstliche Überbleibsel finden sich aber nicht nur in Wasserflaschen aus Plastik, sondern sind weltweit im Trinkwasser nachgewiesen worden, wie der Spiegel unlängst berichtete.
Leider lassen sich Kunststoffpartikel nicht so einfach aus dem Trinkwasser herausfiltern, denn sie schlüpfen einfach durch die feinen Maschen der auf dem Markt erhältlichen Wasserfilter hindurch. Vor allem in Muscheln, Krebsen und Fischen werden verhältnismäßig große Mengen an ungesundem Plastik gefunden.
Gibt es auch umweltfreundliche Kunststoffe?
Viele Verbraucher haben das Dilemma mit den künstlich produzierten Verpackungen erkannt und möchten etwas gegen die zunehmende Umweltverschmutzung tun. Für Hundebesitzer gibt es mittlerweile Kotbeutel, die sich beim Kontakt mit Wasser auflösen. Auch in der additiven Fertigung, also beim 3D-Druck, werden immer wieder innovative Werkstoffe eingesetzt.
PLA steht für Polylactid Acid, was zu Deutsch als Poly- (Griechisch: viel) Milchsäure übersetzt werden kann. Dieser Kunststoff verrottet wesentlich schneller als anderes Plastik und ist daher umweltschonender. Auch wenn einige künstlichen Fasern als „biologisch abbaubar“ gelten, belasten sie die Natur doch erheblich länger als der konventionelle Bio-Müll, der für die Aufbereitung über die braune Tonne entsorgt wird.
Biologisch unbedenkliche Kunststoffe sind zum Beispiel:
- PLA und ABS (Maisstärke- und Milchsäurebasis)
- PHB und PHV (auf Grundlage von Zucker und Stärke)
- Thermoplastik (gewonnen aus Weizen, Mais oder Kartoffeln)
- Zellglas (aus Holz)
- verrottender Polyester
Unser Fazit: Mehr Nachhaltigkeit bei Umverpackungen im Lebensmittelbereich wäre wünschenswert
Entgegen dem Trend in Asien gibt es hierzulande eine Reihe von Maßnahmen, um der Umweltbelastung durch noch mehr Kunststoff entgegenwirken zu können. Wurst und Käse können im mitgebrachten Behältnis sicher nach Hause transportiert werden. Am lokalen Milch-Automaten füllt man die wiederverwendbare Flasche auf, die nach dem Gebrauch einfach ausgewaschen wird. Wer seinen Müll konsequent in Kunststoff- und Restmüll trennt, hilft aktiv dabei, umweltschädliches Plastik in den Wertstoffkreislauf zurückzugeben.